Polar Vantage 2 vs Polar Vantage 3: Was sind die Unterschiede?
Bild: vybe (mit Material von Polar)
Technik Apple Fitness Kaufberatung

Polar Vantage V3 vs. Vantage V2: Was sind die Unterschiede?

Bruno Rivas
Bruno Rivas

Drei Jahre nach der Vorstellung der Vantage V2 präsentierte Polar heute mit der Vantage V3 dessen Nachfolger. Das neue Modell trumpft mit zahlreichen neuen Funktionen auf, wobei vor allem das neue Display samt AMOLED-Technologie ins Auge sticht. Doch auch unter der Haube hat sich vieles getan und erstmals kommt der brandneue Elixir-Sensor zum Einsatz, der in der Lage ist ein ganzes Spektrum an Körperfunktionen zu messen – etwa Herz-Kreislauf-Aktivitäten, Reaktionen des Nervensystems und Hauttemperatur. Weitere wichtige Funktionen, wie die Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes und eine EKG-Messung am Handgelenk, sind ebenfalls dabei.

Du möchtest wissen, in welchen Punkten sich die Polar Vantage V2 und das neue Modell Vantage V3 unterscheiden? Wir haben sie miteinander verglichen und beantworten dir auf den nächsten Zeilen all diese Fragen.

Polar Vantage V3 vs Vantage V2: Die technischen  Daten

Werfen wir zunächst einen Blick auf die technischen Daten der beiden GPS-Multisportuhren.

Die Polar Vantage V3
Alle Angaben ohne Gewähr | Quelle: Polar

Aussehen und Display

Sowohl die Vantage V2, als auch die Vantage V3 sind hauptsächlich aus Aluminium gefertigt. Die Lünette besteht sogar aus speziellen Aluminium, das laut Polar in der Raumfahrt zum Einsatz kommt. Das Design hat Polar beim  neuen Modell aufgefrischt und wirkt damit moderner. Dennoch bleibt sich Polar grösstenteils seiner Designlinie treu, so erinnern etwa die insgesamt fünf Tasten am Gerät zweifelsohne an den Vorgänger.

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Grössentechnisch ist die neue Polar Vantage V3 mit 47 x 50.8 x 14.5 Millimeter etwas grösser und auch dicker als die Vantage V2 (47 x 47 x 13 Millimeter). Mit 57 gegenüber 53 Gramm wiegt das neue Modell darüber hinaus etwas mehr. Das dürfte in erster Linie nicht dem grösseren Gehäuse geschuldet sein, sondern dem grösseren Akku. Erfreulich: Bei der Vantage V2 können alle 22mm-Armbänder verwendet werden, zusätzliche Adapter sind nicht notwendig.

Die Polar Vantage V3
Die Polar Vantage V3 | Bild: Polar
Die Polar Vantage V2
Die Polar Vantage V2 | Bild: Polar

Was die Robustheit und Wasserdichtigkeit anbelangt, da macht Polar beim neuen Modell einen Rückschritt. Während die Vantage V2 eine WR100-Einstufung aufweist, gibt es bei der neuen “nur” noch eine WR50-Einstufung. Was das konkret bedeutet? Nun, auch mit dem neuen Modell kann man bedenkenlos Schwimmen, allerdings sollte man sie nicht fürs Schnorcheln verwenden. Auch fehlt bei der Vantage V3 die militärische Zertifizierung (MIL-STD).

Ein Highlight stellt das neue AMOLED-Display dar. Im Gegensatz zur Vantage V2, wo Polar noch auf ein sogenanntes MIP-Display gesetzt hat, gibt es jetzt ein hochauflösendes und helles AMOLED-Touchscreen-Display. Mit 1,39 Zoll ist es auch grösser als das 1,2 Zoll der Vantage V2. Laut Polar erreicht das Display eine maximale Helligkeit von 1050 Nits. Das ist ziemlich hell, allerdings muss hier erwähnt werden, dass beispielsweise eine Apple Watch Ultra 2 auf bis zu 2000 Nits kommt und daher folgerichtig viel heller werden kann.

Die neue Polar Vantage V3 stellt ein grosses Upgrade gegenüber dem Vorgängermodell dar
Die neue Polar Vantage V3 stellt ein grosses Upgrade gegenüber dem Vorgängermodell dar | Bild: Polar

Hardware

Fast 130% schneller als beim Vorgängermodell ist der nicht näher genannte Prozessor in der Polar Vantage V3. Oder in Zahlen: 275 MHz (V3) vs. 120 MHz (V2). Mit 32 GB fällt auch der interne Speicherplatz beim neuen Modell deutlich grösser aus. Der wird zusammen mit dem schnelleren Prozessor auch dringend für die neuen Software-Funktionen (mehr dazu unten) benötigt.

Mit dem Elixir führt Polar eine neue Biosensortechnologie ein, die ein grosses Upgrade gegenüber dem Sensor in der Vantage V2 darstellt und künftig in weiteren Polar-Produkten eingesetzt wird. Polar verspricht nicht nur, dass der neue Sensor mehr Informationen des menschlichen Körpers als je zuvor misst, sondern ebenso eine hohe Genauigkeit. Neben der Optimierung des Algorithmus minimiere die neu gestaltete Sensorstruktur den Lichtverlust, reduziere  die durch Armbewegungen verursachten Abweichungen drastisch und erziele eine 25% höhere Genauigkeit, so Polar.

Die Polar Vantage V2 kann nicht mit dem Funktionsumfang der neuen Generation mithalten
Die Polar Vantage V2 kann nicht mit dem Funktionsumfang der neuen Generation mithalten | Bild: Polar

Erstmals bietet eine Sportuhr von Polar über einen integrierten EKG-Sensor. In 30 Sekunden lässt sich so ein Elektrokardiogramm (EKG) erstellen. Weiterhin ist die Messung der Herzfrequenz und erstmals auch der Sauerstoffsättigung des Blutes möglich. Letzteres soll mit der Vantage V3 auf dem Niveau der handelsüblichen Fingerspitzen-Pulsoximetern sein. Ebenso lässt sich die Hauttemperatur mit dem neuen Elixir-Sensor messen.

Jetzt auch mit EKG-Funktion: Die Polar Vantage V3
Jetzt auch mit EKG-Funktion: Die Polar Vantage V3 | Bild: Polar

Mit all dem kann die Polar Vantage V2 mit Precision Prime Sensor nicht mithalten. Zwar liefert auch dieser Sensor zuverlässige Daten, doch Dinge wie EKG und Hauttemperatur fehlen der inzwischen drei Jahre alten GPS-Multisportuhr. In einem Punkt, wo sich die Vantage V2 ebenfalls klar geschlagen geben muss: dem GPS. Die Vantage V3 bietet Multi-Band-GNSS und damit eine  besonders schnelle und genaue Standortbestimmung.

Software

Ich habe die Polar Vantage V3 bis heute nicht in den Händen gehalten, aber das was ich bis jetzt gesehen habe, deutet auf ein umfangreiches Update der Software und deren Funktionen hin. Eine der neuen Funktionen sind die Offline-Karten, die auf den grossen 32 GB internen Speicherplatz heruntergeladen werden können. Funktionen wie Track-Back, Turn-by-Turn-Guidance via komoot und Hill Splitter ermöglichen es den Nutzern:innen überall zu trainieren.

Turn-by-Turn-Guidance via komoot
Turn-by-Turn-Guidance via komoot | Bild: Polar

Apropos Trainieren: Über 150 verschiedene Sportprofile (130 bei V2) stehen bei der Vantage V3 zur Auswahl. Darüber hinaus hat Polar die Metriken fürs Schwimmen eigenen Angaben zufolge optimiert und dank Mehrfrequenz-GPS darf man sich auch auf eine überaus genaue und schnelle Positionierung freuen. Über beide Modelle (V2 und V3) lassen sich verschiedene Tests ausführen, darunter Fitness Test, Leistungstest, Orthostatischer Test, Lauf-Leistungstest und Rad-Leistungstest. Exklusiv auf der Vantage V2 gibt es neu einen Walking-Test.

Dank dem Wechsel auf das hochauflösende und grosse 1,39 Zoll AMOLED-Display gibt es erstmals bei einer GPS-Multisportuhr von Polar eine virtuelle Taschenlampe. Dafür wechselt das Display auf die höchste Helligkeitsstufe und zeigt einen weissen Hintergrund an. Eine echte LED-Taschenlampe, wie etwa bei der Garmin Fenix 7 Pro, gibt es indes nicht – leider.

Natürlich lässt sich auch das Smartphone mit der Vantage V3 und Vantage V3 verbinden. Allerdings stehen wohl auch bei der Vantage V3 weiterhin nur rudimentäre Smartwatch-Features zur Verfügung. Genaueres werden wir hoffentlich im Rahmen eines unabhängigen Tests in Erfahrung bringen können.

Akku

Mit dem 488 mAh Akku der Vantage V3 verspricht Polar eine Laufzeit von bis zu 53 Stunden im Trainingsmodus. Bei der Vantage V2 ist bei 30 Stunden Schluss. Im  sogenannten Uhrenmodus gibt es bei der Vantage V3 bis zu 192 Stunden, was dann ungefähr 8 Tage entspricht. Bei der Vantage V2 sind es mit 168 Stunden etwas weniger (=7 Tage). Auch im Energiesparmodus hat das neue Modell mit 140 Stunde die Nase vor der V2 mit 100 Stunden.

Symbolbild Polar Vantage V3
Die neue Polar Vantage V3 im Einsatz | Bild: Polar

Preis

Geschlagen muss sich das neue Modell in Bezug auf den Preis. Klar, die Vantage V2 ist inzwischen auch schon drei Jahre auf dem Markt und der Preis hat sich folgerichtig nach unten korrigiert. Das Vorgängermodell gibt es inzwischen bereits ab 260 Franken, das neue Modell Vantage V3 schlägt mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 599 Franken zu Buche. Im Vergleich zum Vorgängermodell, dessen UVP beim Marktstart bei 499,90 Franken lag, ist das neueste Modell somit um 100 Franken teurer.