Antlers, Verlorene Liebe und Die Einöde: Kritik zu den Filmen.
Bild: Disney/Netflix
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Kurz & Knackig: Unser neues Filmformat für alle, die wenig Zeit haben

Christoph Reiser
Christoph Reiser

Kurz und Knackig, das Format von vybe, bei dem du innerhalb weniger Zeilen erfährst, ob sich ein Film lohnt oder nicht. Wir gucken uns dafür jeden Monat durch unzählige Filme – damit du Zeit für anderes hast.

«Die Einöde»

Spanien, 19. Jahrhundert: Salvador (Roberto Alamo) lebt mit seiner Frau Lucia (Inma Cuesta) und seinem Sohn Diego (Asier Flores) im Nirgendwo. Salvador hat Diego bereits früh den Umgang mit einem Gewehr gezeigt, damit Diego für alle Fälle gewappnet ist. Denn sein Vater glaubt an eine Bestie, die sich von Angst ernährt und seine Schwester getötet hat. Eines Tages entdecken Diego und Salvador einen schwer verletzten Mann. Salvador pflegt ihn gesund, doch als es dem Mann endlich besser geht, nimmt dieser sich das Leben. Salvador fühlt sich verpflichtet, die Leiche zu seiner Familie zu bringen und lässt darum Frau und Sohn alleine zurück.

Lohnt sich «Die Einöde»?

Was in den ersten zehn Minuten noch wie ein Familienfilm wirkt, entwickelt sich mit der Zeit zu einem Horrorfilm, der ebenso Angst macht, wie die Bestie im Film. Asier Flores spielt den Jungen wirklich gut und trägt den Film. Die Charakterentwicklung der Mutter dagegen ist ein wenig schwer nachvollziehbar. Ist sie erst noch dagegen, dass der Sohn nur schon zur Türe rausgeht, zwingt sie ihn später dazu, den Kamin hochzuklettern, um sich mit der Bestie anzulegen. Leider zieht sich der Film dann ganz schön. Die stimmungsvollen Bilder der Aussenwelt helfen da nur wenig. Unter dem Strich ein eher trister Film.

Verfügbarkeit

«Die Einöde» gibt es exklusiv auf Netflix.

«Verlorene Liebe» («Brazen»)

Kathleen (Emilie Ullerup) eröffnet ihrer Schwester Grace (Alyssa Milano), einer erfolgreichen Krimiautorin, dass sie ihr Leben wieder im Griff hat. Sie ist nicht mehr Tablettenabhängig und hat einen Job als Lehrerin angenommen. Nun möchte sie ihren Sohn Kevin zurück, deren Sorgerecht nach ihrer Trennung bei ihrem reichen und einflussreichen Mann Jonathan Breezewood (David Lewis) liegt. Doch bereits wenig später ist Kathleen tot. Entgegen der Warnung der Behörden nimmt Grace die Ermittlungen selbst in die Hand. Was Grace nicht weiss: Ihre Schwester führte ein Doppelleben als Webcam-Domina.

Lohnt sich «Verlorene Liebe»?

Ein dubioses Unternehmen, das mit Webcam-Performerinnen arbeitet und Alyssa Milano als eine Art Hobby-Detektivin. Das scheinen die Zutaten für einen zumindest passablen Film zu sein. Doch leider erfüllt «Brazen» selbst diese tiefen Ansprüche nicht. Dem auf einer Buchvorlage von Nora Roberts basierenden Film fehlt es an allem, vorwiegend an Figuren, mit denen man mitfühlt. Vor allem Alyssa Milano ist als Möchtegern-Detektivin einfach nur unsympathisch und enttäuscht von Anfang bis Schluss. Einer der schlechtesten Filme, der in den letzten Wochen auf Netflix erschienen ist.

Verfügbarkeit

«Verlorene Liebe» gibt es exklusiv auf Netflix.

«Antlers»

Julia (Keri Russell) kehrt nach Jahren wieder in ihre alte Heimat zurück. Vorübergehend kann sie bei ihrem Bruder Paul (Jesse Plemons) leben. Julia arbeitet dort nun als Lehrerin. In ihrer Klasse ist Lucas (Jeremy T. Thomas), ein seltsam anmutender kleiner Junge. Eines Tages wird er in der Klasse aufgefordert zu seinen Zeichnungen eine Geschichte zu erzählen. Sowohl die Zeichnungen als auch die Geschichte muten seltsam an. Lucas stellt zudem in seiner Freizeit in den Wäldern Tierfallen auf und sammelt die daraus resultierenden Tierkadaver später ein. Als dann auch noch menschliche Leichenteile im Wald auftauchen, wird das Ganze immer mysteriöser.

Lohnt sich «Antlers»?

Der unter anderem von Guillermo Del Toro mitproduzierte Mystery-Horror-Film «Antlers» ist sehr düster. Er könnte auch als Drama mit Mystery-Anteilen durchgehen, auch wenn der Schluss dann sehr horrorlastig ist. Keri Russell und Jesse Plemons funktionieren als Geschwisterpaar hervorragend. Der kleine Jeremy T. Thomas spielt den verstörten Lucas ausgezeichnet. Die Kreaturen, die bereits zu Beginn des Films in einem Intro gezeigt werden, sind durchaus gruslig. Doch irgendwie ist diese Mischung aus traumatischen Erlebnissen aus der Vergangenheit, indianischem Aberglauben und den Kreaturen dann doch ein wenig sehr unkonventionell. Immerhin ist der Film teilweise spannend und durch die überzeugenden Darsteller*innen ein solides Werk.

Verfügbarkeit

«Antlers» gibt es auf Disney+ im Abo, auf Apple TV+ zum Mieten oder bei allen üblichen VoD-Anbietern als Kauf.

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