Das in enger Zusammenarbeit mit der Community entwickelte Jolla Phone des finnischen Unternehmens Jolla ist ab sofort vorbestellbar. Damit das Smartphone mit Sailfish OS 5 überhaupt produziert werden kann, mussten mindestens 2000 Vorbestellungen bzw. Reservationen eingehen. Dieses Ziel wurde in weniger als 48 Stunden erreicht, was als grosser Erfolg gewertet werden kann.
Alle Vorbesteller mussten eine Anzahlung in Höhe von 99 Euro leisten, die vom Gerätepreis abgezogen wird. Inzwischen läuft die zweite Runde der Vorbestellerphase, die am 4. Januar 2026 endet. Da das Ziel von 2000 Vorbestellungen/Reservationen erreicht wurde, wird das Jolla Phone auf jeden Fall produziert. Vorbesteller erhalten das Gerät für 499 Euro (99 Euro Anzahlung inkludiert).
Nach Ablauf der Vorbestellerphase wird ein Preis zwischen 599 und 699 Euro für das Jolla Phone angepeilt. Die Auslieferungen sollen Mitte 2026 beginnen. Es dauert also noch eine Weile.
Jolla Phone: Das steckt drin
Das Unternehmen konnte vielen der Wünsche aus der Community entsprechen. So gibt es ein ausreichend grosses 6,36 Zoll AMOLED-Display mit FHD-Auflösung. Geschützt wird das Display durch Corning Gorilla Glas. In der heutigen Zeit eine Seltenheit: Der 5500-mAh-Akku lässt sich austauschen, da sich die Rückseite ohne zusätzliches Werkzeug abnehmen lässt. Auch das war ein Wunsch der Community.
Unter der Haube kommt ein nicht näher genannter MediaTek-Chipsatz zum Einsatz, der den 5G-Mobilfunkstandard unterstützt und voraussichtlich von 12 GB Arbeitsspeicher flankiert wird. Der interne Speicherplatz beläuft sich auf 256 GB und kann mittels microSD-Karte erweitert werden. Jolla betont, dass es bis zum finalen Produkt noch zu geringfügigen Änderungen kommen kann.

Auf der Rückseite befindet sich eine Dual-Kamera, die aus einer 50-MP-Hauptkamera und einer 12-MP-Ultraweitwinkelkamera besteht. Eine Selfiekamera ist ebenfalls vorhanden. Zur Auflösung des Sensors machte Jolla jedoch noch keine Angaben. Ein Fingerabdrucksensor ist im Power-Button integriert und eine LED-Benachrichtigung (RGB) ist vorhanden. Auch ein 3,5-mm-Klinkenanschluss wurde von vielen aus der Community gewünscht. Diesem Wunsch konnte Jolla jedoch nicht nachkommen.
Interessant ist der Privatsphäre-Schalter am Gehäuserahmen. Dieser lässt sich laut Jolla individuell anpassen. So kann man beispielsweise Bluetooth aktivieren bzw. deaktivieren, Kamera ein- und ausschalten, das Mikrofon stummschalten oder gar alle Android-Apps ausschalten. Ausgeliefert wird das Jolla Phone mit Sailfish OS 5. Das finnische Unternehmen verspricht dabei mindestens fünf Jahre Software-Support.
Wer steckt hinter Jolla? Und was ist Sailfish OS?
Noch nie etwas von Jolla gehört? Nun, eigentlich heisst das Unternehmen hinter dem Jolla Phone auch Jollyboys Oy. Dabei handelt es sich um ein finnisches Unternehmen, welches auch das Betriebssystem Sailfish OS entwickelt. Das Jolla-Team besteht aus Nokia-Managern und weiteren Mitarbeitenden, die vor Jahren mit dem Nokia N9 beschäftigt waren. Dieses Smartphone wurde mit dem Linux-basierten Betriebssystem MeeGo verkauft.
Bei Sailfish OS handelt es sich um ein Linux-basiertes Betriebssystem, das seit 2013 auf dem Markt ist. Es stellt eine europäische Alternative zu den gängigsten mobilen Betriebssystemen dar und ist das einzige mobile Betriebssystem, das ein exklusives Linzenzmodell für lokale Implementierungen bietet. Der Fokus liegt auf Datenschutz, allerdings sind dennoch auch Android-Apps mit Sailfish OS kompatibel.