Warner Bros. Discovery: Erste Angebote zum Kauf des Filmstudios.
Warner Bros. Discovery steht zum Verkauf. Das Preisschild dürfte gigantisch sein. | Bild: KI-generiert
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Jetzt ist es offiziell: Netflix will Warner Bros kaufen

Pascal Scherrer
Pascal Scherrer

Der US-Medienriese Warner Bros. Discovery (WBD) könnte schon bald Geschichte sein – zumindest in seiner aktuellen Form. Wie jetzt bekannt wurde, haben mehrere grosse Namen der Branche Kaufangebote abgegeben, darunter Netflix, Comcast und Paramount Skydance. Die Frist für erste verbindliche Offerten endete am 20. November.

Damit rückt ein möglicher Verkauf oder eine Zerschlagung des Konzerns in greifbare Nähe. Bereits im Oktober hatte WBD angekündigt, strategische Optionen zu prüfen. Der Druck ist gross: Sinkende Einnahmen aus dem klassischen Kabelgeschäft und ein hoher Schuldenberg machen dem Unternehmen zu schaffen.

Was wollen die Bieter?

Die Interessen der potenziellen Käufer unterscheiden sich stark. Paramount Skydance soll den gesamten Konzern übernehmen wollen – inklusive Studios, Streaming-Diensten wie HBO Max und den Kabelnetzwerken. Netflix und Comcast hingegen interessieren sich laut Insidern eher für ausgewählte Sparten, etwa die Filmstudios oder das Streaminggeschäft.

Welche Gebote konkret auf dem Tisch liegen, ist nicht öffentlich bekannt. Auch ob es sich um Barkäufe oder Aktien-Deals handelt, ist noch unklar. Angesichts der Grösse von WBD – der Konzern war zuletzt rund 28 Milliarden US-Dollar wert – dürften die Offerten jedoch im zweistelligen Milliardenbereich liegen.

Was steht auf dem Spiel?

Ein Verkauf von WBD könnte die globale Medienlandschaft tiefgreifend verändern. Zu den wichtigsten Marken des Konzerns gehören HBO, CNN, Harry Potter und das DC-Comic-Universum.

Sollten etwa Paramount oder Comcast den Zuschlag erhalten, käme es zu einer massiven Marktkonzentration – auch in der Filmproduktion. Zu Comcast gehören unter anderem NBCUniversal und Sky.

Regulierungsbehörden werden deshalb ein wachsames Auge auf mögliche Zusammenschlüsse haben. Zudem stellt sich die Frage, wie ein Käufer mit dem bestehenden Kabelgeschäft umgeht – ein Bereich, der wirtschaftlich unter Druck steht, aber immer noch wichtige Einnahmen bringt.

Entscheidung noch dieses Jahr möglich

In Branchenkreisen wird damit gerechnet, dass WBD noch vor Jahresende eine Entscheidung trifft. Ob es am Ende zu einem Gesamtverkauf, einer Aufspaltung oder einem Verkauf in Einzelteilen kommt, hängt davon ab, welches Angebot den grössten strategischen und finanziellen Nutzen verspricht.