Deadpool Cosplay an der MiniCon.
Bild: vybe
Streaming Cosplay Interview

Ich habe mit Deadpool über «Deadpool» geredet

Pascal Scherrer
Pascal Scherrer

Okay, nicht mit dem richtigen Deadpool, sondern mit einem Cosplayer. Dieser war an der MiniCon Luzern und hat mich dort so sehr mit seinem Outfit überzeugt, dass ich einfach nicht anders konnte, als ihn zu einem Gespräch zu überreden.

Stell dich doch erst einmal kurz vor.

Ich heisse Stefan, arbeite momentan noch als Bodenleger, möchte jetzt aber in die IT-Branche wechseln. In meiner Freizeit mache ich Cosplay, Game und unternehme gerne etwas mit Freunden und Familie.

Wie lange machst du schon Cosplay?

So richtig angefangen habe ich letztes Jahr an der Fantasy Basel, direkt als Deadpool.

Und warum Deadpool?

Ich habe nach einem Cosplay gesucht, das ich cool finde und auch nicht zu kompliziert zum Tragen ist. Ich habe dann dieses Deadpool-Kostüm zu einem fairen Preis gefunden und da es bei den Leuten gut ankam, ist er sozusagen zu meinem Markenzeichen geworden.

Wie ist denn die Schweizer Cosplayszene so?

Ziemlich entspannt. Die Cosplayer verstehen sich untereinander sehr gut. Es sind auch alles coole Leute, die respektvoll miteinander umgehen.

Deadpool Cosplayer Stefan an der MiniCon Luzern.
Bild: vybe

Gibt es auch negative Aspekte beim Cosplay?

Nicht wirklich, zumindest habe ich noch keine erlebt. Die Leute fragen in der Regel höflich, ob sie ein Foto machen dürfen. Nur, wenn sie ungefragt ein Foto von mir knipsen, wenn ich Pause mache, finde ich das nicht so cool.

Wie viel Zeit investierst du ungefähr in dein Cosplay?

Also ich habe insgesamt vier Kostüme und die sind alle gekauft, also habe ich diesbezüglich nicht so viel Zeit investieren müssen. Ich arbeite aber jetzt an einem eigenen Charakter und das beansprucht mehr Zeit.

Wie viel denn?

Also ich bin noch ziemlich am Anfang, habe mir überlegt, was ich für einen Charakter machen möchte und Skizzen gemacht. Bisher etwa 20 Stunden.

Und was für einen Charakter entwickelst du?

Meine Version des Todes.

Jemand möchte mit Cosplay anfangen, hat aber nicht den Mut dazu. Was würdest du dieser Person raten?

Einfach anfangen. Die Cosplay-Community ist sehr offen und hilfsbereit. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand blöd angemacht wurde, weil das erste Kostüm vielleicht noch nicht so gut ausgesehen hat. Und wenn man zu scheu ist, kann man zum Beispiel auch mit einem Cosplay anfangen, zu dem eine Maske gehört. Wichtig ist, dass das Cosplay bequem ist und du dich wohlfühlst.

Kommen wir zurück zu Deadpool. Hast du den Charakter durch die Filme kennengelernt oder durch die Comics?

Jein. Deadpool, also den Charakter, habe ich bereits vor den Filmen gekannt, aber nicht sehr gut. Nach den Filmen fand ich ihn dann doch sehr cool, also von seiner Art her. Und da dachte ich mir, Deadpool-Cosplay ist sicher lustig. Er ist ein cooler Charakter, da kannst du ein bisschen Unfug machen. Vor allem, dass ich bei Fotos lustig posen kann und nicht immer so ernst sein muss, gefällt mir.

Es kommt jetzt ja ein neuer Film, allerdings unter der Disney-Ära. Bist du skeptisch?

Nein, nicht sonderlich, ich denke, es wird wieder ein lustiger Film – also ich hoffe es zumindest. Die ersten beiden Filme waren natürlich schon sehr toll, da ist der Druck für Disney gross, dass sie daran anschliessen können.

Hast du nicht Angst, dass «Deadpool 3» eine weichgespülte FSK-12-Version wird?

Ich hoffe es nicht, das würde ziemlich vieles kaputt machen. Nur schon, weil der Film dann überhaupt nicht mehr zu den ersten beiden passen würde.