Symbolbild Honor
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Technik Android Honor

Honor legt bei Smartphone-Verkäufen einen Traumstart hin

Pascal Scherrer
Pascal Scherrer

Im November 2020 hat Huawei bekannt gegeben, dass man die Tochtermarke Honor für knapp 14 Milliarden Franken verkauft hat. Offiziell sollte der Brand so davor geschützt werden, weiterhin unter dem US-Bann zu leiden. Seither arbeitete Honor kontinuierlich an seinem Comeback als eigenständiger Smartphone-Hersteller. In China wurden ab Juni etliche neue Smartphones vorgestellt, nebst Einsteigermodellen auch die äusserst potente 50er-Serie. Im August kam dann mit dem Magic 3 Pro ein echtes Flaggschiff, das technisch locker mit Top-Handys der Konkurrenz mithalten kann.

Leider sind die neuen Honor-Smartphones vorerst nur in China erhältlich, obwohl es bald auch in Europa losgehen soll. Dort hat der junge Hersteller aber einen fulminanten Start hingelegt, wie neue Zahlen nun belegen. Laut einem Report von Cinno Research, der China Daily vorliegt, ist Honor in den chinesischen Verkaufscharts im August gleich auf Platz 3 eingestiegen. Damit hat man auf Anhieb lang etablierte Hersteller wie Xiaomi und Apple übertrumpft. Klar, Honor ist natürlich rein vom Namen her kein No-Name, allerdings hatte man bisher immer von den Ressourcen von Huawei profitieren können. Nun muss man auf eigenen Beinen stehen und das gelingt allem Anschein nach ausgezeichnet.

Honor Magic 3 Pro
Die Kameras im Honor Magic 3 und Magic 3 Pro | Screenshot: Honor Livestream

Aktuell liegen nur noch Oppo (Platz 1) und Vivo (Platz 2) vor Honor, wobei aus dem Artikel von China Daily leider nicht hervorgeht, wie gross der Vorsprung ist. Während Oppo und Vivo 5,6 Millionen, respektive 5,3 Millionen Einheiten abgesetzt haben, sollen Xiaomi 3,9 Millionen und Apple 3 Millionen Geräte verkauft haben. Die Verkaufszahl von Honor bleibt der Artikel schuldig. Da Cinno Research ein chinesischer Analysedienst ist und deren Seite nur auf Chinesisch verfügbar ist, konnte ich die Zahl leider nicht selbst recherchieren.

Honor will auch in Europa und der Schweiz durchstarten

Ich muss sagen, dass dieser Erfolg in China für mich nicht ganz überraschend kommt. Zwar habe ich nicht gleich damit gerechnet, dass Honor auf Platz 3 einsteigt, allerdings sah ich den Brand langfristig – zumindest in China – wieder bei den Topherstellern. Huawei und damit auch Honor hatte in China durch das US-Embargo einen riesigen Rückhalt, entsprechend wurden in den letzten Jahren sehr viele Honor-Smartphones abgesetzt. Naheliegend ist auch, dass viele Huawei-User, die ein 5G-Smartphone möchten, zu Honor wechseln. Interessant wird, wie Honor in Europa starten wird. An der Präsentation des Magic 3 hatte Honor angekündigt, in über 50 Ländern starten zu wollen, darunter auch der Schweiz. Wann es so weit ist, hat Honor bisher aber noch nicht verraten.

In Deutschland dürfte Honor gute Chancen haben, sich rasch zu etablieren. Dort war Honor bereits vor dem US-Embargo ein beliebter Brand, da in Deutschland günstige Handys sehr beliebt sind. In der Schweiz wiederum fristete Honor als Tochtermarke von Huawei ein Schattendasein und wurde selten aktive beworben. Damit dürfte die ehemalige Billigmarke hierzulande nicht gross im kollektiven Gedächtnis der Handy-Nutzer*innen verankert sein. Und mit Oppo, das seit zwei Jahren in der Schweiz aktiv ist und Vivo, das ihren Markteintritt ebenfalls angekündigt hat, dürfte es einen harten Kampf um den dritten Platz hinter Apple und Samsung geben.