Samsung Galaxy Z Fold 7: Was aussieht wie ein normales Smartphone, lässt sich tatsächlich aufklappen.
Was aussieht wie ein normales Smartphone, lässt sich tatsächlich aufklappen. | Bild: vybe
Smartphone-Test Samsung Samsung Galaxy Z Fold

Galaxy Z Fold 7 im Langzeittest: Endlich geht es merklich vorwärts

Pascal Scherrer
Pascal Scherrer

Inhaltsverzeichnis

Samsung schliesst mit seinem Foldable optisch endlich zur Konkurrenz auf. Es ist dünner, leichter und fühlt sich so sehr wie ein normales Smartphone an wie noch kein Fold zuvor. Doch auch wenn Samsung beim Design und bei der Performance vieles richtig macht, bleibt die eine oder andere bekannte Schwäche.

Design und Verarbeitung

Öffnet man das Fold 7 ist es nur rund 4,2 Millimeter dick, geschlossen etwa 8,9 Millimeter. Damit ist es im geschlossenen Zustand nicht mehr dicker, als herkömmliche Flaggschiff-Smartphones.

Das Galaxy Z Fold 7 neben der hauseigenen Konkurrenz, dem letztjährigen Galaxy S24 Ultra. Beide Geräte sind – zumindest optisch – in etwa gleich dick.
Das Galaxy Z Fold 7 neben der hauseigenen Konkurrenz, dem letztjährigen Galaxy S24 Ultra. Beide Geräte sind – zumindest optisch – in etwa gleich dick. | Bild: vybe
Auch geöffnet ist das Gerät unglaublich dünn. Die USB-C-Buchse scheint gerade noch so ins Gehäuse gepasst zu haben.
Auch geöffnet ist das Gerät unglaublich dünn. Die USB-C-Buchse scheint gerade noch so ins Gehäuse gepasst zu haben. | Bild: vybe

Dadurch liegt es deutlich angenehmer in der Hand und trägt in der Hosentasche kaum mehr auf. Das Gewicht von rund 215 Gramm ist bemerkenswert niedrig für ein Gerät dieser Grösse – und im Alltag tatsächlich spürbar.

Zugeklappt ist das Fold 7 nicht mehr von einem herkömmlichen Smartphone zu unterscheiden.
Zugeklappt ist das Fold 7 nicht mehr von einem herkömmlichen Smartphone zu unterscheiden. | Bild: vybe

Das Scharnier wurde komplett neu konstruiert und macht einen robusteren Eindruck. Es öffnet und schliesst sanfter, bleibt aber stabil genug, um das Gerät in verschiedenen Winkeln zu positionieren. Insgesamt wirkt das Fold 7 weniger als ein Experiment und mehr wie ein richtiges Smartphone.

Displays

Aussen gibt es ein 6,5-Zoll-Display im fast klassischen 21:9-Format, das sich angenehm mit einer Hand bedienen lässt. Innen wartet ein 8-Zoll-AMOLED-Display mit 120 Hertz Bildwiederholrate. Beide Panels sind hell, kontrastreich und bieten kräftige Farben – typisch Samsung eben.

Bei den beiden Displays gibt sich Samsung gewohnt kleine Blösse.
Der Falz ist kaum noch zu sehen. | Bild: vybe

Der Rahmen ist aus Aluminium, die Rückseite aus mattem Glas. Das Fold 7 ist zudem nach IP48 gegen Spritzwasser und Staub geschützt – besser als frühere Generationen, aber noch kein echter Outdoor-Begleiter.

Mein Testgerät in der Farbe Blau macht einen sehr schicken Eindruck und fühlt sich edel an.
Mein Testgerät in der Farbe Blau macht einen sehr schicken Eindruck und fühlt sich edel an. | Bild: vybe

Leistung und Software

Im Inneren arbeitet der Snapdragon 8 Elite for Galaxy zusammen mit 12 GB RAM. Apps starten schnell, Multitasking läuft flüssig und selbst bei aufwendigen Spielen bleibt das Gerät kühl.

Das grosse Innen-Display ist natürlich der eigentliche Star des Fold 7. Dank One UI 8 wurde die Multitasking-Erfahrung deutlich verbessert. Apps lassen sich nebeneinander öffnen, in der Grösse anpassen und frei anordnen. So kannst du etwa gleichzeitig Notizen machen, eine Präsentation prüfen und mit jemandem chatten – alles auf einem Bildschirm.

Die Bedienung fühlt sich flüssig und intuitiv an. Die Taskleiste bleibt auch bei geöffneten Apps eingeblendet und ermöglicht schnellen Zugriff auf häufig genutzte Programme. Im Alltag wirkt das Multitasking nicht mehr wie ein experimentelles Feature, sondern wie ein echtes Werkzeug für produktives Arbeiten.

Samsung Galaxy XR vorgestellt: Die Antwort auf Apples Vision Pro
Samsung enthüllt das Galaxy XR: das erste AI-native Mixed-Reality-Headset auf Android XR. Direkter Angriff auf Apple Vision Pro – mit Gemini und Snapdragon XR2+.

Wenn man es braucht, ist es supernützlich

Auch für die Navigation im Auto fand ich das Galaxy Z Fold 7 in aufgeklappten Zustand genial. Klar, die meisten modernen Autos haben Navigation integriert, oft sogar Google Maps. Dennoch kann es Gründe geben, dass man auf sein Smartphone zurückgreifen muss.

Das Fold 7 als Navi mit Riesendisplay? Passt!
Das Fold 7 als Navi mit Riesendisplay? Passt! | Bild: vybe

Ebenfalls richtig praktisch fand ich das Multitasking mit offenem Display bei der Hochzeit eines Freundes. Ich hatte die Aufgabe, die Gäste von einer Location zur anderen zu bringen. Für mich hiess das: Ich musste fortlaufend zwei Dokumente miteinander abgleichen. Da ist es natürlich praktisch, wenn man diese auf dem aufgeklappten Display nebeneinander legen kann.

Hier kam dann auch die Stärke der offiziellen Hülle zum Tragen: Der integrierte Ständer hat es mir erlaubt, das Fold 7 bequem auf dem Tisch zu nutzen. Fast schon, wie ein Tablet.

Das Aussen-Display ist im Vergleich zum Fold 6 breiter geworden und eignet sich jetzt besser für Alltagsaufgaben, wenn du das Gerät nicht aufklappen willst. Die meisten Apps nutzen beide Displays nahtlos, wobei manche Drittanbieter-Apps noch nicht perfekt auf das Seitenverhältnis reagieren.

Galaxy Z TriFold: Samsung zeigt sein Tri-Foldable erstmals
Samsung hat wie erwartet sein Tri-Foldable erstmals auf dem APEC-Forum der Öffentlichkeit präsentiert – wenn auch nur hinter einer Glasvitrine. Eine richtige Vorstellung mit den finalen Spezifikationen und einer Preisangabe blieb bisher aus. Somit erhalten wir auch jetzt nur einen sehr rudimentären Blick auf das neue Produkt des südkoreanischen Herstellers. Dank

Das grosse Aber

Ich muss hier aber auch ganz klar sagen: Wie bei den Geräten zuvor ist der Nutzen des grossen Innendisplays nur gegeben, wenn man es wirklich für Multitasking nutzt. Um Videos zu schauen, bringt es, wie bisher, nicht wirklich etwas. Du hast dann oben und unten einfach zwei richtig grosse, schwarze Balken. Der effektive Bereich, in dem dein Video angezeigt wird, ist nicht wirklich grösser als bei einem herkömmlichen Smartphone.

Wer das Fold 7 also für Arbeit, Studium oder Content-Erstellung nutzt, profitiert vom grossen Bildschirm wirklich. Wenn du das Smartphone aber hauptsächlich zum Surfen, Chatten und Fotografieren nutzt, bleibt der Mehrwert im Alltag überschaubar.

Wie lange gibt es Updates?

Samsung liefert das Galaxy Z Fold 7 mit Android 16 aus. Wie bei seinen anderen Flaggschiffen gibt es sieben Jahre System- und Sicherheits-Updates. Das ist vorbildlich und wird aktuell nur von Google übertroffen.

Akku und Laufzeit

Das Fold 7 übernimmt die Akkukapazität seines Vorgängers (4 400 mAh) – trotz grösserem Display und schlankerem Gehäuse. Im Alltag hält das Gerät bei durchschnittlicher Nutzung gut einen Tag durch. Wenn du jedoch häufig das grosse Innen-Display nutzt, macht sich das auch beim Akku bemerkbar.

Wenn ich um 9 Uhr mit vollem Akku aus dem Haus ging, konnte es so auch passieren, dass ich um 16 Uhr nur noch bei rund 30 Prozent Kapazität war. Das macht einem dann schon etwas nervös. Daher sollte man den Einsatz des Innendisplays mit Bedacht wählen.

Das Laden erfolgt weiterhin über USB-C mit bis zu 25 Watt, kabellos mit 15 Watt. Schnell ist das leider nicht. In rund 75 Minuten ist das Gerät wieder voll. Da würde ich mir schon wünschen, dass Samsung auch in diesem Bereich endlich zur Konkurrenz aufschliesst.

Kamera

Das Fold 7 hat ein neues Triple-Kamera-System: eine 200-Megapixel-Hauptkamera, eine 12-MP-Ultraweitwinkel-Linse und eine 10-MP-Telekamera mit 3-fach optischem Zoom. Die Hauptkamera überzeugt im Alltag mit hoher Schärfe, präzisen Farben und starkem Dynamikumfang. Bilder wirken klar und detailreich, besonders bei gutem Licht.

Nachtaufnahmen

In der Nachtfotografie zeigt das Fold 7 deutliche Fortschritte. Die Hauptkamera liefert helle, detailreiche Bilder mit wenig Rauschen, solange du das Gerät ruhig hältst. Der Nachtmodus arbeitet zuverlässig, verlängert aber die Belichtungszeit. Bewegte Motive wirken daher teils leicht verwischt. Der Zoom bleibt bei schwachem Licht die Schwachstelle – jenseits von 5x sinkt die Bildqualität merklich.

Zoom

Der optische 3x-Zoom ist die ideale Wahl für Porträts. Bis zu dieser Stufe sind die Fotos scharf und natürlich, darüber hinaus greift der digitale Zoom ein und verliert sichtbar an Details. Bei 10x ist das Resultat noch brauchbar, bei 30x entsteht ein leicht aquarellartiger Effekt. Für Alltagsaufnahmen und moderate Zooms ist das System aber zuverlässig und stabil. Aber ein Zoom-Handy ist das Fold definitiv nicht.

Makro

Dank Autofokus in der Ultraweitwinkel-Linse lassen sich nun auch Makro-Aufnahmen machen. Nahaufnahmen von Blumen oder Objekten gelingen scharf und farbenfroh, solange ausreichend Licht vorhanden ist. Die Ergebnisse sind zwar nicht auf Profi-Niveau, aber klar besser als bei früheren Foldables.

Mein Fazit zur Kamera

Insgesamt gehört die Kamera des Fold 7 zu den besten, die bisher in einem Foldable steckten. Der 200-MP-Sensor überzeugt durch Schärfe, Farben und Lichtleistung, der neue Makromodus ist ein gelungenes Extra. Nur bei Nacht und starkem Zoom zeigt sich, dass Samsung im Fold-Formfaktor noch nicht ganz mit den Ultra-Modellen mithalten kann.

Galaxy AI

Mit dem Fold 7 führt Samsung seine neue Galaxy-AI-Plattform tiefer ins System ein – und erstmals fühlt sich künstliche Intelligenz hier wirklich nützlich an.

Zu den Highlights gehören die generative Bildbearbeitung und der Audio-Eraser. Mit wenigen Fingertipps kannst du störende Objekte aus Fotos entfernen oder Hintergrundgeräusche in Videos reduzieren. Diese Funktionen sind direkt in die Galerie und den Video-Editor integriert und funktionieren erstaunlich zuverlässig.

Besser suchen mit KI

Ein weiteres Highlight ist Googles «Circle to Search». Samsung-Handys gehören zu den Geräten, die dieses Feature als erstes eingesetzt haben. Entsprechend ist auch die faltbare Galaxy-Reihe damit ausgestattet.

Du kannst auf dem grossen Innen-Display einfach einen Gegenstand oder Text auf dem Bildschirm einkreisen, um dazu sofort Informationen zu erhalten. Besonders praktisch ist das beim Online-Shopping oder beim Recherchieren fürs Lernen – die Funktion arbeitet schnell und präzise.

Auch bei Produktivität hilft Galaxy AI: Meetings oder Sprachnachrichten lassen sich automatisch transkribieren, Texte können zusammengefasst und übersetzt werden. In Kombination mit dem grossen Display wird das Fold 7 damit zu einer Art Mini-Arbeitsstation – ideal für alle, die viel unterwegs sind.

Nicht perfekt

Natürlich funktionieren diese KI-Funktionen nicht immer perfekt, besonders wenn mehrere Stimmen oder komplexe Inhalte erkannt werden müssen. Insgesamt aber sind sie mehr als Spielerei: Galaxy AI macht das Fold 7 im Alltag tatsächlich smarter. Voraussetzung ist aber, dass du dich mit den KI-Funktionen wirklich auseinandersetzt und sie anfangs bewusst einzusetzen lernst. Hast du erst einmal gelernt, die Features unbewusst zu nutzen, sind sie äusserst praktisch. Zumindest Circle to Search möchte ich nicht mehr missen.

Multimedia und Sound

Das Fold 7 ist ein gutes Entertainment-Gerät. Das Bild ist hervorragend, die Stereolautsprecher sind laut, klar und bieten einen überraschend vollen Klang. Auch Bluetooth-Audio überzeugt, insbesondere mit Samsungs hauseigenem 24-Bit-Codec.

Fazit zum Galaxy Z Fold 7

Das Galaxy Z Fold 7 ist Samsungs bisher grösste Schritt in Richtung Alltagstauglichkeit für Foldables. Es ist dünner, leichter und leistungsfähiger als je zuvor – und fühlt sich endlich wie ein normales Smartphone an.

Für mich macht Samsung mit dem Fold 7 sehr vieles Richtig und nimmt seine Foldable-Fans endlich ernst. Man muss beim Kauf aber auch im Hinterkopf behalten, wofür so ein Gerät geeignet ist: Für Personen, die ihren digitalen Arbeitsalltag effizienter gestalten möchten.

Nutzt du das Multitastking wirklich intensiv und setzt dich mit den KI-Funktionen auseinander, vereint das Galaxy Z Fold 7 tatsächlich zwei Welten in einem Gerät. Wenn das nichts für dich ist, ist das Fold 7 (und jedes andere Smartphone mit diesem Formfaktor) nur ein sehr teures Gadget.

Noch ein Wort zum Preis: Beim Start des Fold 7 lag die unverbindliche Preisempfehlung bei 1899 Franken für die 256GB-Version. Mittlerweile gibt es diese Variante bereits für rund 1300 Franken online. Vergleichen lohnt sich also wie immer.

CTA Image

Kaufe dir das Samsung Galaxy Z Fold 7 jetzt auf Amazon. Für dich entstehen keine Mehrkosten, aber wir erhalten eine kleine Provision, die hilft, unseren Blog zu betreiben.

Jetzt auf Amazon anschauen

Positiv:

  • Deutlich schlankeres, leichteres Design
  • Grosses, brillantes Innen-Display
  • Starke Performance und gute Kameras
  • Durchdachte Software für Multitasking
  • Langlebige Update-Politik
  • Galaxy AI mit echten Alltagsvorteilen

Negativ:

  • Sehr hoher Preis
  • Kein S Pen-Support
  • Nur durchschnittliche Akkulaufzeit und langsames Laden
  • Noch immer empfindlicher als klassische Smartphones