Das Set von «Detlev»: eine Tankstelle im Miniaturformat. (Foto: Ferdinand Ehrhardt)
Das Set von «Detlev», eine Tankstelle im Miniaturformat. (Foto: Ferdinand Ehrhardt)
News Film Unterhaltung

Deutscher Stop-Motion-Film angelt sich wichtigen Filmpreis

Chris Bucher
Chris Bucher

War die Stop-Motion-Technik in früheren Jahrzehnten aus der Filmbranche nicht wegzudenken – etwa, um Kreaturen wie King Kong, den Ymir oder die Wüstenwürmer in «Beetlejuice» zum Leben zu erwecken – verlor das aufwändige Animationsverfahren mit Einzug der Computertechnik immer mehr an Bedeutung.

Heute kommt die Stop-Motion-Technik, bei der Puppen Frame für Frame bewegt und fotografiert werden, nur noch selten zum Einsatz. Etwa beim Studio Laika («Coraline») oder den Damen und Herren von Aardman Animation – die übrigens an einem Revival des Schweizer Kult-Hits «Pingu» arbeiten.

Deutscher Diplomfilm wird ausgezeichnet

Umso schöner also, dass es nach wie vor Nachwuchs gibt, der sich mit der Technik auseinandersetzt. Und jetzt auch dafür belohnt wird. Der Diplomfilm «Detlev» der Filmakademie Baden-Württemberg hat nämlich den Deutschen Kurzfilmpreis 2025 in der Kategorie «Animationsfilme bis 30 Minuten» gewonnen.

Am Donnerstagabend, 20. November, überreichte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer in Hamburg die wichtigste und höchstdotierte deutsche Auszeichnung für Kurzfilme. Mit viel Liebe zum Detail und drei Jahren Stop-Motion-Handarbeit setzte sich «Detlev» von Regisseur und Producer Ferdinand Ehrhardt und Producerin Saskia Stirn gegen die Konkurrenz durch.

Der 13-minütige Film erzählt die Geschichte eines frierenden Mittvierzigers, der sich jeden Abend an einer einsamen Tankstelle mit einem mikrowellenwarmen Hawaii-Toast aufwärmt – bis ein nächtlicher Beobachter sein Ritual abrupt ins Wanken bringt.

Der Deutsche Kurzfilmpreis wird seit 1956 verliehen und zählt zu den bedeutendsten Film-Auszeichnungen des Landes. Insgesamt werden jährlich 275'000 Euro für Nominierungen und Filmpreise vergeben