Amazon macht eBooks zugänglicher. Ab Januar wird das bislang eher geschlossene Kindle-System offener, denn das Unternehmen ermöglicht es, gekaufte eBooks herunterzuladen. Amazon führt damit eine ähnliche Funktion wieder ein, die der Konzern im Februar 2025 eingestellt hat:

Nur baut Amazon die Funktion nun aus. Ab dem 20. Januar können Nutzerinnen und Nutzer eBooks, die sie im Kindle-Shop gekauft haben, im gängigen EPUB- und PDF-Format herunterladen. Vorausgesetzt, die Bücher sind nicht einem DRM (Digital Rights Management) geschützt.
Mit der neuen Funktion sollen Nutzerinnen und Nutzer ihre eBooks bequem auf weiteren Geräten nutzen können. Darunter auch auf eReadern von anderen Anbietern wie Tolino. Bislang waren auf Amazon gekaufte eBooks grösstenteils auf die Nutzung mit dem Kindle-eReader beschränkt.
Unsere Einschätzung:
Ein zweischneidiges Schwert. Zum einen für Leseratten eine tolle Funktion, um ihre gekauften Bücher langfristig behalten zu können. Gerade in Zeiten, in denen man statt digitale Produkte eher Nutzungsrechte kauft und den Launen der Verkaufsplattformen ausgeliefert ist, ist diese Funktion ein Segen. So kann ich meine gekauften eBooks auch noch auf meine anderen Geräte laden und lesen, wenn das Buch aus dem Shop verschwunden sein sollte.
Der Nachteil: Autorinnen und Autoren kämpfen heute schon gegen die digitale Piraterie ihrer Bücher. Selbst eher unbekannte Selfpublishing-Titel finden sich schnell auf einschlägigen Websites zum kostenlosen – und illegalen – Download. Die Möglichkeit, die Bücher als fixfertige EBUP- und PDF-Files herunterladen zu können, dürfte diesen geschäftsschädigenden Trend noch weiter befeuern.